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Mit dem bayernweiten Biotopverbund schaffen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Partnern ein vielfältiges Netz von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. So tragen sie dazu bei, dauerhaft unsere heimische Artenvielfalt zu erhalten.
Ein funktionierendes Netzwerk von Lebensräumen kann nur durch ein partnerschaftliches Zusammenwirken von Verwaltung, Kommunen sowie Landbesitzern und -bewirtschaftern entstehen. Auch Sie können mit Ihren Flächen dazu beitragen, den Biotopverbund auszubauen und das Überleben der Arten zu sichern!
Die Naturschutzverwaltung zeigt gerne Möglichkeiten auf, wie lokal, regional oder bayernweit
Die Möglichkeiten, sich am Biotopverbund zu beteiligen erfolgen auf freiwilliger Basis. Lassen Sie sich beraten und setzen Sie sich gemeinsam mit uns für ein schönes, artenreiches Bayern ein!
Jede Tier- und Pflanzenart ist auf ihren spezifischen Lebensraum angewiesen. Diese charakteristischen Lebensräume sind in der heutigen Kulturlandschaft häufig monoton strukturiert, intensiv genutzt oder gar versiegelt. Mit der Folge, dass unsere Landschaften verarmen. Flächen werden immer stärker voneinander isoliert. Können die Arten die Distanzen zwischen einzelnen Biotopen nicht mehr überbrücken, kommt der Austausch zwischen den Flächen zum Erliegen; die Arten drohen lokal auszusterben und neue Flächen werden nicht mehr besiedelt.
Ein intakter Biotopverbund ermöglicht, dass sich Tiere, Pflanzen und Pilze zwischen verschiedenen Lebensräumen austauschen und in der Kulturlandschaft überleben können. Ziel des Biotopverbundes ist es daher, über hochwertige Kernflächen und viele Verbindungsflächen einen sogenannten „funktionalen Zusammenhang“ in der Landschaft herzustellen. Das heißt, dass der Austausch von Individuen (wieder) möglich sein soll. Je mehr Biotopverbundflächen über die Landschaft verteilt sind, desto kürzer werden die Strecken zwischen den Lebensräumen – und umso wahrscheinlicher ist es, dass eine erfolgreiche Ausbreitung von Arten stattfinden kann. Zu den Verbindungsflächen zählen beispielsweise extensiv genutzte Wiesen und Weiden, oder auch in Flächen eingestreute Mikrohabitate (wie offene Sandflächen, Tümpel usw.). Und vom Biotopverbund profitiert nicht nur die Artenvielfalt: Er wertet auch das Landschaftsbild auf und steigert die Lebensqualität für uns Menschen.
Unsere Naturtalente schaffen in ganz Bayern hochwertige Lebensräume. Zum Beispiel durch Vertragsnaturschutz- oder Artenhilfsprogramme. Um den landesweiten Biotopverbund systematisch auszubauen, betreuen sie vielfältige Naturschutzprojekte, entwerfen zielgerichtete Naturschutzmaßnahmen und koordinieren deren Umsetzung vor Ort. Wichtige Akteure sind auch die Biodiversitätsberater, die konkrete Hilfestellung anbieten. Beispielsweise, indem sie spezifische, auf die Partner zugeschnittene Konzepte und Projekte entwickeln, um geeignete Flächen in den Biotopverbund zu integrieren. Lernen Sie unsere Naturtalente kennen und engagieren Sie sich mit ihnen für die Ausweitung des Biotopverbundes!
Die Basis, um den Biotopverbund erfolgreich auszuweiten ist ein kooperatives, zielorientiertes Miteinander zwischen Verwaltung, Grundeigentümern, Landnutzern, Kommunen und weiteren potenziellen Partnern wie Verbänden, Stiftungen, Unternehmen oder Institutionen. Gemeinsam mit diesem vielfältigen Partnernetzwerk setzen sich unsere Naturtalente in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Artenschutzzentrum (BayAZ) im Landesamt für Umwelt (LfU) dafür ein, weitere Flächen in den Biotopverbund zu integrieren.
Diese Flächen verbleiben dabei vollständig im Verantwortungsbereich der Eigentümer oder der Verfügungsberechtigten. Deswegen bieten unsere Naturtalente wertvolle Hilfestellung an, wie sie ihr Land bewirtschaften können, um die Vielfalt auf den eigenen Flächen zu fördern.
Um Teil des Biotopverbundes zu werden, muss eine Fläche ökologisch wertvoll sein und einen funktionalen Zusammenhang mit benachbarten Flächen zulassen. In seinen Kernbereichen sollen die Lebensräume von Arten so verbessert werden, dass sie Quellen für die (Wieder-)Besiedlung sein können. Der Ausbau des Biotopverbundes funktioniert mit verschiedenen Ansätzen: So werden Flächen bilanziert, Kernflächen ökologisch optimiert und der Verbund durch zusätzliche Flächen von Partnern ausgeweitet.
Bereits die Bayerische Biodiversitätsstrategie von 2008 nennt den Biotopverbund als einen zentralen Handlungsschwerpunkt. Mit dem Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“ und der damit verbundenen Novellierung des Bayerischen Naturschutzgesetzes wurde 2019 die Verpflichtung eingeführt, den aktuellen Stand des Biotopverbundes zu bilanzieren, und es wurden die Ziele für seinen Ausbau definiert. Demnach soll der bayernweite Biotopverbund bis 2030 auf mindestens 15 % der bayerischen Offenlandfläche erweitert werden. Bisher sind rund zehn Prozent der Offenlandfläche in den Verbund integriert. Das Naturschutzgesetz (Art 19. des bayerischen Naturschutzgesetzes) regelt darüber hinaus die Auswahl der Bestandteile des Biotopverbundes, legt eine jährliche Berichtspflicht fest und nimmt damit auch zukünftige Ziele der europäischen Naturschutzpolitik vorweg.